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Digitale Pinnwände und ihre Nutzung im digitalen Unterricht

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Anmerkung

Einen großen Teil der Inhalte dieses Blogbeitrages habe ich gemeinsam mit meinem geschätzten Kollegen Jens Kögel in Vorbereitung auf einen Workshop für das „Qualitätsnetzwerk der Integrierten Gesamtschulen der Stadt und der Region Hannover“ zusammengetragen! Danke für die konstruktive Zusammenarbeit!

Die Idee

Digitale Pinnwände sollen im Internet das ermöglichen, was man sonst durch Post-its, Plakate, Zettel in der „realen Welt“ tun kann – nur eben nicht „offline“ sondern im Internet. Alleine, zu zweit, im Kollegium oder mit einer ganzen Klasse.

Ich möchte gerne (weitgehend unabhängig vom konkret verwendeten Tool) ein paar Impulse geben, wie digitale Pinnwände in der Schule verwendet werden können und wie sie den (digitalen) Unterricht bereichern können.

Ein großer Markt

Wenn man sich im Internet umschaut, sieht man eine ganze Menge von „Digitalen Pinnwänden“. Ein paar der gängigsten Tools sind…:

Die Liste ist nicht vollständig – Möglichkeiten, seine Notizen online zu hinterlegen, sie anderen zur Verfügung zu stellen oder mit anderen kollaborativ an einer digitalen Pinnwand zu arbeiten gibt es also in Massen!

Digitale Pinnwände - Eier legende Wollmilchsäue?

Wenn man so liest, was digitale Pinnwände alles bieten, bekommt man schnell den Eindruck, es ginge um „Eier legende Wollmilchsäue“ – tatsächlich können sie in der Regel eine ganze Menge – dazu gehört das Hinterlegen von…:

  • Texten
  • Bildern
  • Videos
  • Links
  • Sprachaufnahmen
  • Bildschirmaufnahmen
  • Zeichnungen
  • GPS-Koordinaten

Diese kann man entweder für sich selbst sammeln, oder aber man gibt seine Sammlungen anderen zur Betrachtung frei – oder ermöglicht anderen sogar die Mitarbeit an der eigenen Pinnwand.

Einsatzmöglichkeiten

Daraus resultieren eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten, die ich an dieser Stelle gerne anreißen möchte:

  • Man kann eigene Notizen sammeln und ordnen (z.B. digitale Lernmedien, sinnvolle Links, Bilder, Texte, …)
    • Aktuell z.B.:
      • Eine Sammlung an Tools zur digitalen Kommunikation (Videochats, Foren, Blogs, …)
      • Eine Sammlung an (in der Corona-Zeit kostenlosen) Lernplattformen, die man SchülerInnen empfehlen kann
      • Eine Sammlung von Apps / Programmen, die für den digitalen Unterricht gut genutzt werden können
      • Eine Sammlung von Erklärvideos zu verschiedenen unterrichtlichen Themen, die SchülerInnen empfohlen werden können
  • Man kann anderen Personen (SchülerInnen, KollegInnen, …) ein Nachschlagewerk zu einem bestimmten Themenbereich zur Verfügung stellen
    • Aktuell z.B.:
      • Als Lehrer SchülerInnen ein Glossar zu unterrichtlich relevanten Fachbegriffen freigeben
      • Als Kollege anderen KollegInnen Softwareempfehlungen /Appempfehlungen geben
      • In Fachbereichen Arbeitsmaterialien und Empfehlungen bündeln und ordnen
      • Als Schulleitung Regelungen, Einsatzpläne, Konzepte,… mit den KollegInnen teilen
  • Man kann SchülerInnen Arbeitsaufträge zur Verfügung stellen und ihnen (und ihren Eltern) so eine gute Übersicht geben.
    • Aktuell z.B.:
      • SchülerInnen und Eltern durch die Klassenlehrkräfte eine nach Fächern sortierte Übersicht über die gesammelten Aufgaben im Homeschooling geben
      • Wochenpläne / Arbeitsaufgaben mit zusätzlichen Hilfen versehen – z.B. Erklärvideos etc.
  • Man kann Arbeitsergebnisse auf der digitalen Pinnwand zusammentragen (lassen) und so allen Beteiligten ermöglichen die Ergebnisse der anderen Teilnehmer zu sehen
    • Aktuell z.B.:
      • Die Ergebnisse von kreativen Aufgaben durch die SchülerInnen in Form von Fotos, Videos, … dokumentieren und auf der digitalen Pinnwand posten lassen
      • Ausgewählte Lösungen zu Aufgaben hinterlegen lassen zur (Selbst-)kontrolle der SchülerInnen
  • Man kann ein Brainstorming zu bestimmten Themen kolaborativ gestalten
    • Aktuell z.B.:
      • Vorwissen / Interessengebiete zu unterrichtlichen Themen sammeln
      • Themen für gemeinsame Sprechstunden sammeln lassen
      • Ängste / Sorgen in der „Corona-Zeit“ anonym sammeln lassen und in Sprechstunden darauf Bezug nehmen
  • Man kann Feedback von SchülerInnen einholen
    • Aktuell z.B.:
      • Feedback zu digitalen Lernmethoden einholen

Diese Liste ist nicht umfassend – sie soll viel mehr die Bandbreite an Möglichkeiten aufzeigen, die durch digitale Pinnwände möglich sind. Ich freue mich auf Hinweise von euch, wie man eine digitale Pinnwand noch nutzen kann oder wie die Nutzung in eurer Praxis ausgesehen hat!

Konkret Beispiel aus meiner Praxis

Nun habe ich viel theoretisch zusammengetragen – natürlich möchte ich euch auch noch ein ganz konkretes Beispiel geben, wie man eine digitale Pinnwand nutzen kann.

In den vergangenen Wochen habe ich ein Padlet z.B. wie folgt genutzt:

Für meine 6. Klasse habe ich im Fach Gesellschaftslehre ein Padlet erstellt, auf dem ich den SchülerInnen handlungsorientierte Aufgaben gestellt habe. (z.B. Bauen eines Erdbebentisches, eines „erdbebensicheren Hauses“, erstellen einer Zeitung zu einer Naturkatastrophe, …)

Die SchülerInnen haben dann im Laufe der Zeit ihre Arbeitsergebnisse in Form von Bildern, Videos, PDF-Dateien, … in das Padlet hochgeladen – die SchülerInnen konnten so jederzeit auch die Arbeitsergebnisse der MitschülereInnen einsehen – das Padlet war somit eine Art von „Pinnwand für die konkreten Aufgaben“ und zugleich eine Art „virtueller Museumsrundgang„.

Jonas

Gymnasiallehrer an einer IGS, Interesse an digitaler Unterrichtsentwicklung & Mathematikdidaktik. Vater und Hobby-Läufer